Neulich am Kuhberg

Neujahrsspaziergang um den Kuhberg

Das neue Jahr bringt neue Wege.
Genügend vorhanden, direkt im Hier.
Heute einen neuen bewandert.
Ein alter Hohlweg, von Jahren verziert.

Einladend erst, dann vermatscht und verwachsen.
Bald wieder frei, luftig hell und ganz leicht.
Ganz plötzlich endend, so als mache er Faxen.
Bis ich mir dachte, dass es langsam doch reicht.

Nur noch kurz weiter, erbat sich die Neugier.
Steil ging es abwärts und da war ein Pfad.
Sparsam getrampelt von Mensch oder Wildtier.
Brombeergestrippe weder freundlich noch zart.

Stolpernd und hüpfend, mal fluchend, mal lachend
Fragte ich, wofür der Weg sich wohl rächt?
Sprachen die Bäume, quietschend und krachend,
rauschte der Wind und verriet mir ein Specht:

“Der Weg setzt dir Schlingen, er zerkratzt dir die Beine
er hält dich in Schach, wie in einem Gefecht.
Doch da ist der Hauptweg und dort fließt die Leine
Geh‘ nur voran, denn alles ist echt.”

Und während ich noch das letzte Stück laufe,
fühle ich mich wie des Weges Knecht.
Doch erfreu ich mich auch an seinem Geraufe.
Denn es ist so: Der Weg hat ja Recht.

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